NILE
Projekt: | NILE - A New Irregation system for Low and Efficient water use in aggrikulture | |
Koordination: | Hydrip GmbH, Wien, Österreich | |
Projektdauer: | 2011 - 2014 | |
Geldgeber: | BMBF | |
FKZ: | Eurostars-Verbundantrag: E!4814 NILE | |
Webseite: | www.nile-project.eu | |
Projektpartner: |
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Forschungsbereich: | Stoffaufnahme und Funktion der Nährelemente | |
Mitarbeiter: |
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Ziel der NILE-Projektes ist die Weiterentwicklung eines extrem wassersparenden Bewässerungssystems, des Hydrip-Systems. Es besteht aus der Kombination von Unterflurschläuchen mit einem wasserhaltenden Bodenhilfsstoff. Es konnte bereits ein extrem hohes Potential zur Wassereinsparung von bis zu 50% im Vergleich zu konventionellen Druckbewässerungssystemen festgestellt werden. Das Bewässerungssystem Hydrip hat daher das Potential zu einer der führenden Bewässerungstechnologien, insbesondere für aride und semi-aride Gebiete, zu werden.
Um dieses Ziel zu erreichen, müssen aber verschiedene technische Innovationen zunächst noch realisiert werden:
- Unterflurbewässerungssysteme haben das systeminhärente Problem, dass Pflanzenwurzeln auf der Suche nach Wasser in den Schlauch einwachsen und diesen verstopfen. Üblicherweise wurde das Problem durch die Beigabe eines Herbizides mit dem Wirkstoff Trifluralin bekämpft, dessen Anwendung mittels EU Verordnung seit 2009 in Europa verboten ist. Dies führte dazu, dass global agierende Schlauchproduzenten ihren Verkauf in Europa einstellen mussten. Im Rahmen von NILE wird ein vollkommen neues Schlauchsystem entwickelt, das in der Lage sein solle das Problem des Wurzeleinwachens mechanisch zu verhindern. Technischer Entwicklungsbedarf besteht allerdings noch im Bereich der Schlauchmaterialien sowie im Design der Auslassöffnungen um eine homogene Wasserabgabe über die gesamte Schlauchlänge hinweg zu gewährleisten. Die Wurzeleinwachsresistenz muss zudem wissenschaftlich nachgewiesen werden.
- Ursprünglich wurde das Hydrip System für kleinlandwirtschaftliche Systeme, ohne anspruchsvolle technische Installationsmethoden, entwickelt. Um in großen landwirtschaftlichen Flächen zur Anwendung kommen zu können, muss eine neue Methode zur kosteneffizienten Installation für großtechnischen Maßstab entwickelt und getestet werden.
- Ein wesentlicher Kostenfaktor des Hydrip Systems sind die Bodenhilfsstoffe. Neben den hohen Kosten liegt ein weiteres Problem in der Tatsache, dass sich die wasserhaltenden Eigenschaften mit der Zeit vermindern. Die zusätzliche Verwendung von das Bodenleben stimulierenden Zusatzstoffen kann nicht nur die Hilfsstoff-Kosten reduzieren, sondern zudem die Wasserhaltekapazität durch Bodenverbesserung (Stimulierung des Bodenlebens und Humusbildung) erhöhen. Die Definition und das Verhältnis der Hilfsstoff für spezifische Anwendungen soll daher entwickelt und getestet werden.
Vorausgegangene Kostenabschätzungen zeigen, dass das Hydrip System zu konkurrenzfähigen Preisen verkauft werden kann, wenn die technischen Barrieren gelöst, und das System für spezifische Anwendungen und deren Bedürfnisse in spezifischen Regionen entwickelt und adaptiert wird. Das vorliegende Projekt fokussiert daher neben der Überprüfung und Weiterentwicklung der technologischen auf die marktwirtschaftlichen Aspekte der Einführung eines Hydrip Systems in trockenen Regionen in den Bereichen Weinanbau in Portugal sowie Spargelanbau in Deutschland.